Jedes Pferd ist auf seine Weise ein Unikat. Einzigartig und einmalig. Jedes Pferd hat andere Stärken und Schwächen, jedes Pferd hat besondere Fähigkeiten und jedes Pferd hat einen ganz speziellen Charakter. 

Joy

Joy hat bei der Vergabe von Charakter und Durchsetzungskraft ordentlich zugelangt. Sie ist eine willensstarke Persönlichkeit, zudem klug, cool und unerschrocken. Das macht sie zur unangefochtenen Leitstute unserer Herde. Sie ist die Königin unserer kleinen Herde.

Ihr feuerrotes Fell und ihre regelmäßige Blesse machen sie zu einem wahren Hingucker. Menschen mag sie grundsätzlich sehr gerne, sie liebt es gestreichelt und betüddelt zu werden, und überhaupt: Sie steht gerne im Mittelpunkt und genießt jede ihr zuteil werdende Aufmerksamkeit.

Beim Reiten ist sie eine besonders gute Lehrmeisterin. Ruhig und konzentriert macht sie ihre Sache - und das im wahrsten Sinn des Wortes. Wer in der Hilfengebung zögerlich, undeutlich oder gar widersprüchlich ist, wird von ihr unspektakulär aber konsequent ignoriert. Sie übernimmt dann augenblicklich die Führung und macht ihren Job so, wie sie es für angebracht hält. Erweist sich der Reiter hingegen als würdig, trägt sie ihn durch jedes Feuer, dann wird sie zur loyalen und treuen Partnerin in allen Lebenslagen.

Jessie Rose

Eine zarte Schönheit ist sie, unsere Jessie, außen wie innen. Stets ist sie bedacht, es allen recht zu machen, sie meidet jede Konfrontation so gut es geht. Sie stellt sich immer hinten an und wartet geduldig, bis sie an der Reihe ist. Dann aber genießt sie jede Streicheleinheit, jedes lobende Wort und weiß auch jedes Leckerchen sehr zu schätzen.

Zart und fein ist auch ihre Arbeitseinstellung. Sie hinterfragt keine Schenkelhilfe, weicht auf den geringsten Druck und ein leichtes Annehmen des Zügels genügt, um ihre volle Aufmerksamkeit zu haben. Liest sich fein, ist aber in der Realität manchmal gar nicht so einfach. Wenn man mit dieser sensiblen Stute arbeitet, muss man sehr achtsam sein. Ein unausbalancierter Sitz, widersprüchliche Hilfen oder ungenaue Anweisungen sind für sie schwer auszuhalten, und erst recht ein Reiter, der nicht zum schnellen Nachgeben kommt. Dann wird sie unglücklich, klappert nervös mit den Lippen und verspannt sich zunehmend. Sitzt der Reiter hingegen in guter Balance und gibt ihr klare Anweisungen, eröffnet sich mit diesem Pferd das feinste Reiten, dass man sich überhaupt nur vorstellen kann. 

Thunder

Thunder muss man einfach liebhaben. So einfach ist das. Ein bisschen prollig, nicht immer der Mutigste, durchaus verfressen und ab und an auch ein bisschen Bulldozer, aber er hat das Herz am rechten Fleck, und davon wirklich viel. Er kam mit vielen Problemen bei uns an, von denen mindestens 90% von Menschenhand gemacht waren. Es ist immer wieder erstaunlich, wie verzeihend Pferde sind, wenn man sie um eine zweite oder dritte Chance bittet. Aus dem misstrauischen, bissigen, durchgehenden und auch körperlich schwerkranken Pferd ist ein freundlicher, offener, liebenswerter und stets bemühter kleiner Kerl geworden, der beim Reiten richtig Spaß macht. Vor allem, weil er selbst so viel Spaß an der Arbeit hat. Er ist immer motiviert, sehr klug, fehlerverzeihend und schenkt dem Reiter gerne Lektionen, auch wenn die Hilfen vielleicht nicht hundertprozentig waren. Außerdem verfügt er über so angenehm zu sitzende Gänge, dass er auch für schwächere Reiter oder Reiter mit körperlichen Beeinträchtigungen ein wahres Vergnügen sein kann.

Vaughan

Wo Vaughan auftaucht, sticht er ins Auge. Er ist einfach ein schönes Pferd. Die großen dunklen Augen, der leuchtend rote Mantel und dazu die helle Mähne und die schöne Kopfform. Auch die zahlreichen Macken und Matzen, die er seit seiner Geburt regelrecht zu sammeln scheint, können seine Ausstrahlung nicht mindern. Den Spitznamen "Rübe" hat er sich nicht nur aufgrund seines karottenroten Fells verdient, er ist einfach ein kleiner Lauser. Aber er ist auch grundehrlich, sehr nett und immer bemüht. Ein kleines bisschen Schalk begleitet ihn immer, aber er ist dabei nie übertrieben frech. Er hat eine große Portion Selbstbewusstsein, ganz sicher ein Erbe seiner Mutter, und vom Vater hat er eine ganz tolle Arbeitseinstellung mitbekommen. Er hat somit eigentlich alles, was man sich von einem Pferd wünschen kann. Und doch ist seine Karriere als Reitpferd holprig.  Immer wieder sind in seinem Leben Dinge vorgefallen, die eine Unterbrechung seiner Ausbildung erforderlich gemacht haben. Aber wie heisst es so schön: Gut Ding braucht eben Weile. Und dass er ein besonders Guter ist, darüber lässt er einen nie im Zweifel.

Veyron

Jedes Pferd ist einzigartig, aber Veyron ist auf eine ganz besondere Art noch einzigartiger. Sichtbar wird seine Besonderheit vor allem an seinen zahlreichen auffälligen Wirbeln. Das jahrhundertealte Wissen um den Zusammenhang von Wirbeln und Eigenschaften ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, Wirbel werden im Mutterleib nämlich zur gleichen Zeit angelegt wie das Lernzentrum des Hirns und weisen somit auf Eigenschaften, Charakter und Fähigkeiten hin. Besondere Wirbel stehen daher immer auch für besondere Pferde. Veyron hat zum  Beispiel zwei völlig symmetrische Stirnwirbel. Pferde mit dieser Wirbelzeichnung haben blitzartigen Zugang zu beiden Gehirnhälften. Ihre Auffassungsgabe ist enorm, sie gelten in ihren Reaktionen als heftig, emotional und blitzschnell. Ich kann diese Theorie nur bestätigen. Natürlich läßt sich kein Pferd nur auf seine Wirbel beschränken, Veyron ist zum Beispiel im Grundcharakter besonders sanft, sensibel, zugetan und wahnsinnig lerneifrig. Es ist die Kombination, die ihn so besonders macht. Veyron´s Besonderheit hat meine Sichtweise auf Pferde um ein großes Kapitel erweitert und mich dazu gebracht neue Wege im Zugang und in der Ausbildung von Pferden zu finden. 

Bordalo

Bordalo ist das höflichste Pferd, das man sich überhaupt nur vorstellen kann. Er hat den Knigge nicht gelesen, er hat ihm als Vorlage gedient. Ehrlich. Dieses Pferd weiss sich zu benehmen. Immer.

Er ist fein, bedacht, überlegt, wohlwollend, begabt, und überhaupt spielt er sieben Instrumente, spricht neben Portugiesisch auch noch Deutsch, Englisch und  wahrscheinlich Mandarin. Im Ernst, dieses Pferd ist einfach ein Geschenk des Himmels. Leider wird so ein Geschenk nicht immer entsprechend gewürdigt und/oder geschätzt. Das höfliche Dienen und Bemühen solcher Pferde wird oft schändlich ausgenutzt, und daran zerbrechen diese edlen Geschöpfe dann schlussendlich. Bordalos´ Schicksal war aber ganz klar mein Glück, denn so entdeckte ich seine Verkaufsanzeige vor ein paar Jahren im Internet und beschloss schockverliebt alles dran zu setzen, ihn nach Hause zu holen. Als er bei uns ankam war er Menschen gegenüber sehr vorsichtig, reserviert und zurückhaltend, heute kann ich sagen, es hat sich jede Anstrengung und jede Aufwendung für dieses Pferd mehr als gelohnt. Inzwischen ist Bordalo der zuverlässige Freund unserer Tochter und erfreut sich eines artgerechten Lebens in seiner Herde.

Orinoko

Orinoko alias “Nokki” ist eine wundervolle Azteca-Stute, die Tochter aus der sehr gelungenen Anpaarung von Bordalo und Jessie. Sie ist ein starkes, quirliges, stets gut gelauntes Pferdchen, welches die höflichen Sitten, das Quadratmaß und die langen, korrekten Beine vom Vater in die Wiege gelegt bekommen hat. Sie ist ein gutes Stück größer geworden als ihre Mutter, die ihr einen breiten Rücken und eine lange, schräge Kruppe vererbt hat. Orinoko ist zurückhaltend, aber nicht schüchtern oder scheu. Sie ist sehr klug und lernbegierig, aber eher vorsichtig als draufgängerisch, eine wundervolle Basis für ein zuverlässiges Reitpferd. Trotz ihrer Klugheit und Sanftheit ist sie ein Pferd, das mehr Zeit als das durchschnittliche Pferd bei ihrer Entwicklung und Ausbildung benötigt. She is Dynamite - so ein bisschen zwischen Genie und Wahnsinn gelagert, was einerseits für ihre spezielle Begabung spricht, aber die Ausbildung auch ein wenig herausfordernd macht. Da sie mein zukünftiges Working-Equitation-Pferd werden soll, hab ich überhaupt keine Eile. Sie bekommt die Zeit, die sie benötigt. Ich bin wirklich überglücklich und dankbar für diesen Rohdiamanten in unserem Stall und freu mich sehr auf die gemeinsame Zukunft.

Hidalgo

Hidi, wie er liebevoll genannt wird, ist der heimliche Star hier in Midwood Forest. Ehrlich, er hatte sogar schon Filmrollen! Außerdem gibt es ihn als Comic-Figur und er ist das Maskottchen von Midwood Forest. Aber der Ruhm ist ihm nie zu Kopfe gestiegen, er ist nach wie vor ein super zuverlässiges und braves Pony ohne Star-Allüren. In seiner Karriere als (Kinder)Reitpony hat er erfolgreich diverse Prüfungen und Turnierteilnahmen bestanden.Hidalgo ist ein echter Alleskönner. Egal ob am Platz oder im Gelände, ob mit Gebiss oder im Halsring, ob in der Working Equitation oder im Spring-Parcours, mit fortgeschrittenen Reitern oder Anfänger-Kindern, er macht einfach alles und zeigt sich dabei immer von seiner allerbesten Seite. Außerdem hilft er uns bei der Eingliederung neuer Mitglieder in die Herde. Eine einzige Sache gibt es, die bei Hidi nicht so toll ist, und das sind seine Zähne. Aus irgendeinem Grund fehlt bei seinen Backenzähnen der Zahnzement, sodass sich darin Karies ausbreiten konnte und wir  einen Großteil seiner Zähne rausoperieren lassen mussten. Zum Glück lebt er seither wieder völlig schmerzfrei und wird uns hoffentlich noch viele, viele Jahre lang begleiten und noch etlichen Kindern die Liebe für die Pferde und das Reiten näher bringen.

Montecito

Das Durchschnitts-Stockmaß der Midwood Forest Herde wurde mit dem Einzug dieses Oldenburger Jungspund´s um einige Zentimeter angehoben. Der junge Mann soll in den kommenden Jahren nach unserer Philosophie dressurmäßig ausgebildet werden. Seine Ausbildung wird auch als Online-Kurs verfügbar sein.

Monti kam als Absetzer zu uns und hat von Tag 1 seinen Platz in meinem Herzen eingenommen. Wie alle meine Pferde erleben wir uns täglich gegenseitig, und ich bin immer wieder fasziniert welch unterschiedlichen Charakter alle meine Pferde haben. Monti ist der neugierig und erwartet grundsätzlich von der Welt nichts Böses. Man könnte diese positive Erwartungshaltung mit Unerschrockenheit oder besonderem Mut verwechseln, aber in Wahrheit ist er weder besonders mutig noch besonders unerschrocken. Er geht einfach nur generell davon aus, dass “etwas Neues” etwas Gutes sein könnte. Und ich bemühe mich sehr, seine positive Einstellung auch zu erhalten - bei einem Pferd, dass sich so anbietet, kann es schnell passieren, dass man eine Grenze überschreitet, ohne es zu bemerken. Zu Monti´s und meinem Glück ist er erst in mein Leben getreten, als ich für diesen Umstand bereits sensibilisiert war.

Unser gemeinsamer Weg wird dennoch ein völlig neues Unterfangen werden. Ich möchte mit ihm gemeinsam in die Welt der Dressur eintauchen, mit ihm gemeinsam an Kursen, Lehrgängen und Turnieren teilnehmen, er soll mein Begleiter auf einer Reise durch ein Land werden, dass für uns beide Neuland ist. Ich freu mich, dass er sich vom Grundcharakter für dieses Abenteuer zu eigenen scheint, denn ich bin davon überzeugt, dass sich nur ein